Hallo liebe Landwirte und Gartenfreunde! Heute teilt „Nongnghiepvietnam.org“ mit Ihnen die besten Techniken für den Anbau von Kohl – einem beliebten und weit verbreiteten Gemüse in Vietnam. Mit dem Ziel, Ihnen eine reiche Ernte zu ermöglichen, bietet dieser Artikel detaillierte Anleitungen für den Anbau und die Pflege von Kohl von A bis Z. Lesen Sie weiter!
Teil I: Merkmale und Umweltansprüche des Kohls
1. Botanische Merkmale
Kohl, auch Weißkohl oder Kopfkohl genannt, ist eine kurzlebige Kulturpflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Besonders hervorzuheben sind die hohe Blattflächenzahl, der große Wasserverbrauch und das stark entwickelte, weitverzweigte Wurzelsystem. Die Regenerationsfähigkeit der Kohlblätter ist ebenfalls bemerkenswert. Laut Agrarexperten „liegt der Ertrag bei einer Entfernung von 25% der Blattfläche in der Phase vor der Kopfbildung immer noch bei 97-98% im Vergleich zu ungeschnittenen Pflanzen.“ Dies verdeutlicht das starke Wachstumspotenzial von Kohl.
2. Anforderungen an die Umweltbedingungen
- Temperatur: Kohlsamen keimen am besten bei 18-20°C, während die Pflanzen bei 15-18°C optimal wachsen.
- Feuchtigkeit: Kohl bevorzugt feuchte Bedingungen, die ideale Bodenfeuchtigkeit liegt bei 75-85%, die Luftfeuchtigkeit bei 80-90%. Allerdings führt eine zu hohe Bodenfeuchtigkeit (über 90%) über einen Zeitraum von 3-5 Tagen zu Sauerstoffmangel und Wurzelschäden.
- Boden: Kohl gedeiht gut auf lehmigen, sandigen Böden, am besten auf alluvialen Böden mit einem pH-Wert von 5,6-6,0.
- Nährstoffe: Aufgrund seiner großen Biomasse benötigt Kohl eine ausreichende Nährstoffversorgung. Eine ausreichende und ausgewogene Düngung ist für ein gutes Wachstum und einen hohen Ertrag unerlässlich.
Teil II: Anbau und Pflege von Kohl
1. Sorten
In Lâm Đồng sind Shotgun und Green Nova die am häufigsten angebauten Kohlsorten. Darüber hinaus bauen die Landwirte auch andere Sorten wie Spitzkohl, Rotkohl usw. an.
Auswahlkriterien für Kohlsorten:
Sorte | Alter (Tage) | Pflanzenhöhe (cm) | Wurzeldurchmesser (mm) | Anzahl echter Blätter | Zustand der Pflanze |
---|---|---|---|---|---|
Kohl | 20-28 | 10-12 | 1,5-2,0 | 4-6 | Gesunde Pflanze, keine Missbildungen, keine Beschädigungen, weiße Wurzeln, gut entwickelter Trieb, keine Anzeichen von Schädlingsbefall oder Krankheiten, insbesondere keine Wurzelhalsgallen (verursacht durch den Pilz Plasmodiophora brassicae.W) |
2. Bodenvorbereitung
- Standortwahl: Wählen Sie den Anbauort fern von Industriegebieten, Krankenhäusern, Fabriken usw., um kontaminiertes Wasser zu vermeiden. Der Boden sollte locker, humusreich, tiefgründig und gut drainiert sein.
- Gartenhygiene: Entfernen Sie Pflanzenreste aus der vorherigen Saison, kalken Sie den Boden und pflügen Sie ihn gründlich bis zu einer Tiefe von 20-25 cm. In Gärten, in denen bereits Kohl angebaut wurde, sollte der Boden mit Nebijin 0.3DP behandelt werden, um Wurzelhalsgallen vorzubeugen.
- Beete anlegen: Beete mit einer Breite von 1,2 m und einer Höhe von 15 cm (in der Trockenzeit 10 cm) mit Entwässerungsgräben anlegen.
3. Pflanzung und Pflege
- Pflanzung: Tauchen Sie die Wurzeln der Pflanzen vor dem Pflanzen in eine Sherpa-Lösung (0,1-0,15%). Pflanzen Sie in zwei versetzten Reihen im Abstand von 45 cm zwischen den Reihen und 35 cm zwischen den Pflanzen, mit einer Pflanzdichte von 33.000-35.000 Pflanzen/ha. Nach dem Pflanzen gründlich wässern.
- Bewässerung: Gießen Sie die Pflanzen täglich zweimal am frühen Morgen oder späten Nachmittag, bis sie sich erholt haben. Danach einmal täglich gießen. Verwenden Sie sauberes, unverschmutztes Wasser.
- Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut auf den Beeten, in den Gräben und rund um den Garten. Kombinieren Sie das Jäten mit dem Hacken, um den Boden locker zu halten.
4. Düngung
4.1. Empfohlene Düngermenge pro Hektar/Saison:
- Stallmist: 40 m³
- Organischer Mikrobendünger: 1.000 kg
- Kalkpulver: 1.000 kg
- Mineraldünger (Reinmenge): 140 kg N – 70 kg P₂O₅ – 150 kg K₂O
Umrechnung der Mineraldüngermenge auf Einzelnährstoffe oder NPK:
Methode 1:
- Harnstoff: 304 kg
- Superphosphat: 437,5 kg
- KCl: 250 kg
Methode 2:
- NPK 15-5-20: 750 kg
- Harnstoff: 60 kg
- Superphosphat: 203 kg
4.2. Düngeverfahren (Düngung nach Methode 1):
Bestandteil | Gesamtmenge | Grunddüngung | Nachdüngung (1. Gabe: 10 Tage nach dem Pflanzen | 2. Gabe: 25 Tage nach dem Pflanzen | 3. Gabe: 45 Tage nach dem Pflanzen | 4. Gabe: 65 Tage nach dem Pflanzen) |
---|---|---|---|---|---|---|
Stallmist | 40 m³ | 40 m³ | ||||
Organischer Mikrobendünger | 1.000 kg | 1.000 kg | ||||
Kalk | 1.000 kg | 1.000 kg | ||||
Harnstoff | 304 kg | 54 kg | 30 kg | 50 kg | 70 kg | 100 kg |
Superphosphat | 437,5 kg | 337,5 kg | 100 kg | |||
Kali | 250 kg | 100 kg | 50 kg | 100 kg |
Düngung nach Methode 2:
Bestandteil | Gesamtmenge | Grunddüngung | Nachdüngung (1. Gabe: 10 Tage nach dem Pflanzen | 2. Gabe: 25 Tage nach dem Pflanzen | 3. Gabe: 45 Tage nach dem Pflanzen | 4. Gabe: 65 Tage nach dem Pflanzen) |
---|---|---|---|---|---|---|
Stallmist | 40 m³ | 40 m³ | ||||
Organischer Mikrobendünger | 1.000 kg | 1.000 kg | ||||
Kalk | 1.000 kg | 1.000 kg | ||||
Harnstoff | 60 kg | 40 kg | 20 kg | |||
Superphosphat | 203 kg | 203 kg | ||||
NPK 15-5-20 | 750 kg | 150 kg | 80 kg | 140 kg | 180 kg | 200 kg |
Hinweis:
- Blattdünger gemäß den Anweisungen auf der Verpackung verwenden.
- Verwenden Sie nur Düngemittel, die in der Liste der in Vietnam zugelassenen Düngemittel aufgeführt sind.
Teil III. Schädlinge und Bekämpfungsmaßnahmen
1. Kohlmotte (Plutella xylostella)
Kohlmotte auf Kohl
- Schadbild: Die Kohlmotte ist der gefährlichste Schädling für Kohlpflanzen. Sie tritt das ganze Jahr über auf. Die jungen Larven fressen Rillen in die Blätter, ältere Larven fressen die gesamte Blattoberfläche, was sich negativ auf Ertrag und Qualität auswirkt.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Reinigen Sie das Feld, wenden Sie Fruchtfolge mit Pflanzen anderer Familien an, pflanzen Sie Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch usw. als Zwischenfrüchte, um die Falter zu vertreiben. Setzen Sie parasitäre Wespen ein und verwenden Sie bei Bedarf Pflanzenschutzmittel.
2. Kohlblattlaus (Brevicolyne brassicae)
- Schadbild: Blattläuse saugen Pflanzensaft, wodurch die Blätter sich kräuseln, welken und vergilben.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Halten Sie die Pflanzen feucht und verwenden Sie spezielle Insektizide gegen Blattläuse.
3. Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Schadbild: Die Larven fressen die Blätter und hinterlassen eine dünne, weiße Haut. Ältere Larven fressen Löcher in die Blätter, wodurch die Pflanzen kahl werden.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Fangen Sie die Falter, entfernen Sie die Puppen, reinigen Sie das Feld und wenden Sie Fruchtfolge an.
4. Erdflöhe (Phyllotrera spp.)
- Schadbild: Erwachsene Käfer fressen die Blätter, die Larven fressen die Wurzeln, wodurch die Pflanzen verkümmern, welken und absterben.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Gründliche Bodenbearbeitung vor dem Pflanzen, Fruchtfolge mit Pflanzen anderer Familien, bei Bedarf Insektizide einsetzen.
5. Ypsiloneule (Agrotis ypsilon)
- Schadbild: Die Larven fressen die Blätter, ältere Larven durchtrennen den Stängel der Pflanze.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Reinigen Sie das Feld, sammeln Sie die Larven von Hand und verwenden Sie Pflanzenschutzmittel.
6. Heerwurm (Spodoptera sp.)
- Schadbild: Die Larven fressen die Blätter und versammeln sich in Nestern.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Reinigen Sie das Feld, sammeln Sie die Larven von Hand und verwenden Sie Pflanzenschutzmittel.
Teil IV. Krankheiten und Bekämpfungsmaßnahmen
1. Wurzelhalsfäule (Rhizoctonia solani)
- Symptome: Schwache Pflanzen, kleine Köpfe, Welken und Absterben, trockene Fäule der Köpfe.
- Ursache: Pilz Rhizoctonia solani.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Fruchtfolge, Einsatz spezifischer Fungizide.
2. Schwarzfäule (Phoma ligam)
- Symptome: Eingesunkene, faule Risse am Stängelgrund, Blättern, Welken und Umfallen der Pflanzen.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Gartenhygiene, Fruchtfolge, Entfernung kranker Pflanzen, Einsatz von Fungiziden.
3. Bakterienbrand (Xanthomonas campestris)
- Symptome: V-förmige, gelbe Flecken am Blattrand, die sich allmählich zur Blattmitte ausbreiten.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Gartenhygiene, Fruchtfolge, Einsatz von Bakteriziden.
4. Weichfäule (Erwinia carotovora)
- Symptome: Wässrige Flecken an den Blattstielen, die später weich faulen.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Gartenhygiene, Fruchtfolge, ausgewogene Düngung, Einsatz von Bakteriziden.
5. Dürrfleckenkrankheit (Alternaria brassicae Sace)
- Symptome: Kleine, schwarze Punkte auf den Blättern, die sich später zu braunen, runden Flecken ausbreiten.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Gartenhygiene, Behandlung des Saatguts mit heißem Wasser, Einsatz von Fungiziden.
6. Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotirum)
- Symptome: Weichfäule am Stängelgrund junger Pflanzen, Weichfäule an Blättern und Stängeln älterer Pflanzen.
- Bekämpfungsmaßnahmen: Gartenhygiene, Fruchtfolge, ausgewogene Düngung, Einsatz von Fungiziden.
7. Wurzelhalsgallen (Plasmodiophora brassicae.W)
Wurzelhalsgallen an Kohl
- Symptome: Geschwollene Wurzeln, verkümmerte Pflanzen, Blätter verfärben sich blaugrün, welken.
- Ursache: Pilz Plasmodiophora brassicae.W.
- Bekämpfung: Wählen Sie resistente Sorten, behandeln Sie den Boden vor dem Pflanzen, wenden Sie Fruchtfolge an und kalken Sie den Boden, um den pH-Wert zu erhöhen.
Teil V. Integrierter Pflanzenschutz (IPM)
Für einen effektiven und nachhaltigen Pflanzenschutz sollten Sie die Methoden des Integrierten Pflanzenschutzes (IPM) mit folgenden vier Hauptmaßnahmen anwenden:
- Kulturelle Maßnahmen: Reinigen Sie das Feld, wenden Sie Fruchtfolge an, wählen Sie resistente Sorten und düngen Sie ausgewogen.
- Biologische Maßnahmen: Vermeiden Sie den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, schützen Sie Nützlinge und verwenden Sie biologische Präparate.
- Physikalische Maßnahmen: Entfernen Sie kranke Pflanzen, verwenden Sie gelbe Tafeln, Pheromonfallen und Insektenschutznetze.
- Chemische Maßnahmen: Setzen Sie chemische Pflanzenschutzmittel nur bei Bedarf nach dem 4R-Prinzip ein (richtiges Mittel, richtige Dosis, richtige Zeit, richtige Stelle).
Teil VI. Ernte, Sortierung und Nacherntebehandlung
1. Ernte
Nach 90-110 Tagen können Sie den Kohl ernten.
Erkennungsmerkmale für erntereifen Kohl:
- Feste, kompakte Köpfe.
- Glatte Oberfläche, flache und pralle Blätter.
- Der Strunk verfärbt sich weißlich oder milchig-weiß.
Hinweise zur Ernte:
- Ernten Sie am besten am frühen Morgen oder späten Nachmittag.
- Schneiden Sie den Kohlkopf dicht über dem Strunk ab.
- Entfernen Sie die äußeren Blätter.
2. Lagerung
- Lagerung bei Raumtemperatur (20°C), luftig und dunkel für 7-10 Tage.
- Lagerung bei 10°C und 95-98% Luftfeuchtigkeit für 2-3 Monate.
Fazit
Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen nützliche Informationen zum Anbau und zur Pflege von Kohl geliefert hat. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und eine reiche Ernte! Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar, um Ihre Erfahrungen zu teilen oder Fragen zu stellen!